Die Einwohnergemeinschaft Offenburg-Hildboltsweier e.V. gehört zu den Gründungsmitgliedern der BI-Bahn. Seit 2005 kämpfen beide gemeinsam gegen die Planungen der Deutschen Bahn-AG mitten durch Offenburg neben die bestehende Bahntrasse noch zwei weitere Gleise zu legen. Das würde Offenburg zu einer geteilten Stadt machen. Der Kampf war erfolgreich:
Durch konstruktiven und sachkundigen Widerstand konnten wir kontinuierlich auf Entscheidungen zugunsten der hier lebenden Menschen hinwirken: Bei der Suche nach einer alternativen Streckenführung konnten wir die verschiedenen Interessen in einen gemeinsam getragenen Kompromiss überführen, den Offenburger Tunnel im Westen.
Diese Einheit machte uns stark, ebenso wie der Beschluss des Gemeinderates, sich von der A3-Trasse gänzlich zu verabschieden. Von nun an kämpften wir -BI und Stadtverwaltung- gemeinsam. Der Zusammenschluss der Bürgerinitiativen auf der von der Bahn bewusst gestückelten Strecke von Offenburg bis Weil zur oberrheinischen IG-BOHR durchkreuzte die Strategie der Bahn : Teile und herrsche!
Die Anstrengungen, die Bürger zur Erhebung von Einsprüchen gegen die Bahnpläne zu bewegen, wurden belohnt. 45800 Einwendungen alleine in Offenburg! Das Regierungspräsidium Freiburg erklärt die Bahnpläne für nicht umsetzbar. Ein Erfolg, der bewirkte, dass das weitere Verfahren vorerst ruhte.
Die Einrichtung eines Projektbeirates wurde als strategische Großleistung der Beteiligten letztendlich zu dem Gremium, welches das Verfahren von der rechtlich strittigen Ebene auf die wichtigere politische Ebene hob. Der Projektbeirat beschließt, dem Bundestag die Zustimmung zu den wichtigsten Punkten von Baden 21 zu empfehlen.
Am 28.Januar 2016 beschloss der Bundestag unter anderem die Finanzierungszusage für den Offenburger Tunnel in der Trassenvariante 1c in Höhe von 1,2 Milliarden €.
Text: http://www.bi-bahntrasse.de/ergebnisse.html
Hinsichtlich der Eisenbahnstrecke Karlsruhe – Basel ist der Bau des 3. und 4. Gleises durch die Deutsche Bahn AG seit langem beschlossene Sache und zum Teil auch schon realisiert. Für den Bereich Offenburg ist die Art und Weise, wie die Trassenführung technisch umgesetzt wird, noch nicht endgültig festgelegt. Geplant ist die so genannte A 3-Trasse; d. h. eine Gleisbündelung mitten durch das städtische Siedlungsgebiet Offenburg. Ein Abbruch von Wohnhäusern ist vorgesehen. Diese mitten durch die Stadt führende und nach den Planungen um ein durchgängiges 3. und 4. Gleis zu erweiternde Haupteisenbahnstrecke hat heute schon ein Verkehrsaufkommen von ca. 130.000 Zügen pro Jahr. Eine Steigerung ist prognostiziert. Äußerst belastend sind hierbei die Durchfahrten von Güterzügen zur Nachtzeit. Die Auswirkungen dieses Schienenverkehrs sind unter anderem übermäßiger Lärm, starke Erderschütterungen, zusätzliche Feinstaubbelastung, vermehrte Gefahrguttransporte und als Folgewirkung z. B. Gefahren für die menschliche Gesundeit. Dies ist unzumutbar und damit für uns nicht hinnehmbar, wenn berücksichtigt wird, dass für die Realisierung des 3. und 4. Gleises andere Lösungen denkbar und machbar sind: Entweder eine menschengerechte und umweltverträgliche Umfahrungsstrecke oder ein durchgängiger Nord-Süd-Tunnel. Solche Lösungen sind für die Einwohner im Ergebnis weniger belastend als das, was geplant ist.
Insbesondere ist nicht zu dulden, dass mittel- und langfristig durch das mit ca. 59.000 Menschen besiedelte Offenburger Gebiet ganz oder teilweise oberirdisch ständig und in großer Zahl noch mehr Transitgüterzüge – als es heute schon geschieht – hindurchgeleitet werden. Wir sind nicht gegen den viergleisigen Ausbau der Oberrheintalbahn, aber hierbei muss der Schutz besiedelter Gebiete unbedingten Vorrang haben.
Von der Absicht geleitet, die Arbeit effektiver zu gestalten, hat der Arbeitskreis Bahntrasse sämtlicher Bürgervereine Offenburgs beschlossen, sich als eingetragener Verein zu organisieren.
Somit haben wir am 30. November 2005 die „BI Bahntrasse e.V.” gegründet. Gründungsort war das Kloster Unserer Lieben Frau in Offenburg.